Auf dem Wasser wie auf der Strasse: Schäden passieren.

Wer genau ist über eine Wassersport-Haftpflichtversicherung versichert?

Versichert ist das Besitzen, das Führen, das Halten und das Gebrauchen des versicherten Bootes.

• Versichert sind Schäden:
  • durch den verantwortlichen Fahrzeugführer und sonstige berechtigte Personen
  • verursacht von Fahrzeuginsassen
  • aufgrund gezogener Wasserskiläufer und Schirmdrachenflieger
  • die sich mitversicherte Personen untereinander zugefügt haben

Wie genau funktioniert der Versicherungsschutz?

Die Haftpflichtversicherung steht Ihnen bei einem Schaden zur Seite und

• prüft die Frage, ob Sie haften – ob Sie also an dem Schaden schuld sind
• entschädigt den Geschädigten bei berechtigten (Schadenersatz-)Ansprüchen gegen Sie
• wehrt unberechtigte Ansprüchen gegen Sie ab – auch auf gerichtlichem Weg

Welche Schäden bezahlt die Versicherung?

Die Versicherung kommt auf für

• Schäden an Personen
• Schäden an fremden Sachen
• sogenannte Vermögensschäden, also immaterielle Schäden
• Schäden an Gewässern
• Schäden durch Trailer, die nicht versicherungspflichtig sind
• Schäden an gemieteten Räumen (auch im Winterlager)

Welche Besonderheiten gibt es?

Integrierte Skipperhaftpflicht
Schutz des Skippers bei Haftpflichtansprüchen, die aus dem Führen eines fremden Wasserfahrzeugs resultieren können – soweit keine andere Haftpflichtversicherung für den Schaden aufkommt.

• Versicherungsschutz ohne Bootsgrößenbeschränkung
• Für bis zu 6 Wochen pro Jahr, ohne vorherige Anmeldung
• Mitversichert sind Regressansprüche des Versicherers vom Besitzer des gemieteten oder geliehenen Bootes aus Kaskoschäden am Fahrzeug

Schadenbeispiel 1 – Schwimmer:
Ein bekannter Schauspieler wurde im Urlaub beim Schwimmen von einem Motorboot erfasst und am linken Bein schwer verletzt worden. Sein linker Fuß war der Länge nach aufgeschlitzt worden, die Schiffsschraube zertrümmerte das Knie. Er musste sich einer mehrstündigen Knieoperation unterziehen und mehrere Dreharbeiten absagen. Er verklagte den Bootsbesitzer auf 1,1 Mio. DM Schmerzensgeld und Schadensersatz.

Schadenbeispiel 3 – Anprall:
Im August 2012 kollidierte ein Katamaran in Cuxhaven mit der Verlade-Anlage. Die Wucht des Aufpralls riss den Mast aus seiner Verankerung. Dabei zerriss das Segel, mehrere Antennen und der Kompass wurden zerstört. Der Sachschaden an der 13,5 m langen Yacht betrug fast 50.000 EUR.

Schadenbeispiel 2 – Passagier tot:
Ein Bootsführer verursachte 2010 einen Bootsunfall. Mit zu hohem Tempo war er auf einem Fluß aus Unvorsichtigkeit gegen einen Brückenpfeiler gefahren. Ein Freund, der sich mit im Boot befand, verstarb an den Unfallverletzungen.

Schadenbeispiel 4 – Diebstahl
Berd B. hat ein Sport-Motorboot, welches ganzjährig am Lago Maggiore anliegt. Eines Nachts stiehlt eine Gruppe Jugendlicher das Boot für eine Spritztour. Da Alkohol mit im Spiel ist, fahren sie zu schnell und zu dicht am Ufer. Dabei verursachen Sie einen größeren Schaden am Steg. Das Boot kentert, die Jugendlichen flüchten. Der gesamte Schaden summiert sich auf 30.000 €.

Ist eine solche Versicherung Pflicht?

In den Niederlanden, Italien, Spanien und Schweiz besteht – wie aus der KFZ-Versicherung bekannt – die Pflicht, eine solche Versicherung abzuschließen.
Beim Wassersport in Deutschland sollten Sie aufgrund der möglichen Schäden keinesfalls darauf verzichten.

Was kostet eine solche Versicherung?

Der nicht versicherte Schaden ist immer teurer.
Ihre Investition richtet sich je nach Boot, Geltungsbereich/Fahrtgebiet und Höhe der Versicherungssumme. Die preiswertesten Tarife gibt es ab 59,50 € pro Jahr.